Facebook Videos gehören zum reichweitenstärksten Content überhaupt
Beim Online-Marketing geht es vor allem um Reichweite. Die sozialen Netzwerke bieten hierfür eine perfekte Plattform, denn nirgendwo sonst kann man so schnell die Reichweite erhöhen – wenn man es richtig macht. Du hast vermutlich auch schon festgestellt, dass es immer mehr Facebook Videos gibt. Und tatsächlich bevorzugt der Social-Media-Riese mittlerweile diese Art des Contents und ermutigt die Betreiber von Seiten, verstärkt zum Bewegtbild zu greifen. Doch welche Besonderheiten musst Du beim Facebook Video beachten?
Visualität ist wichtig
Videos bieten vor allem visuelle Informationen. Natürlich spielt auch der Sound eine Rolle – sei es nun als gesprochenes Wort oder als Musikuntermalung. YouTube ist voll von Beispielen, was nicht überraschend ist. Doch auf den Social Media-Kanälen wie Facebook werden längst eigene Videos verwendet. Verlinkungen zu Videoplattformen funktionieren dort weniger gut, weil die Leute ungern aus ihrer Timeline heraus wollen, nur um ein Video anzusehen.
Und selbst, wenn inzwischen YouTube-Videos auch direkt im Facebook-Newsfeed abgespielt werden, gibt es gute Gründe, die Videos direkt über die Facebook-Seite hochzuladen. Man spricht dabei von nativen Videos. Aber klären wir zunächst die Frage, warum Du überhaupt Zeit und Geld in die Erstellung von Videos stecken solltest. Gute Videos schüttelt man schließlich nicht aus dem Ärmel und wer das nicht selbst machen kann, muss für entsprechende Ergebnisse tief in die Tasche greifen. Doch das kann sich unter dem Strich lohnen.
Die Reichweite geht bei anderen Formen von Content zurück
Die Reichweite von Texten, Fotos und anderem Content ist auf Facebook spürbar zurückgegangen. Die Zunahme bei der mobilen Nutzung mag das erklären – Leute, die unterwegs in Facebook stöbern, haben selten Zeit oder Muße, längere Texte zu lesen, insbesondere dann, wenn es um Werbemaßnahmen geht. Der Content mag noch so gut sein, auf Facebook funktionieren Videos inzwischen einfach besser.
Mit einem interessanten Videoclip erzielt man im Vergleich deutlich mehr Reichweite als mit einem einfachen Bild oder gar einem Text. Hinzu kommt der Trend zu Stories, die sowieso nur visuell funktionieren, sowie die Möglichkeit, über Facebook Live direkt Content für die User zu streamen, den sie live kommentieren können. Für die direkte Interaktion mit der Zielgruppe ein perfektes Mittel – wenngleich es sicher nicht für jeden Werbetreibenden geeignet ist. Es bleibt aber in jedem Fall die Tatsache bestehen, dass ein gutes Video im Moment mit Abstand die größte Reichweite erzielen kann. Mit ihm kann man nicht nur einfache Werbebotschaften transportieren, sondern auch Emotionen gezielt einsetzen.
Besonders gut funktioniert Content mit Bezug zu Speis und Trank, also die berüchtigten Food-Postings. Obwohl es viele Menschen inzwischen nervt, immer wieder Essen in der Timeline zu sehen, lassen sich gerade mit Videos Anregungen, Rezepte und Tricks in wenigen Sekunden vermitteln. Und das lieben die Leute, auch wenn es keiner zugibt. Je nach Zielgruppe kann man außerdem immer mit einem Bezug zu Tieren, Funvideos oder Fashion bzw. Beauty gut punkten. Das passt vielleicht nicht zu Deiner Branche, aber Du siehst, wo die Reise hingeht: Informiere die User mit interessanten Tipps oder produziere ein Erklärvideo zu deinen Produkten. Guter How-To-Content ist nicht nur auf YouTube ein Dauerbrenner, sondern funktioniert auch mit dem Facebook Video sehr gut.
Jeder Plattform ihr eigenes Video
Warum solltest Du nun nicht einfach ein existierendes Video von Deinem YouTube-Kanal verlinken? Das bringt vielleicht Reichweite für deinen Kanal, aber wenn Du auf Facebook ein Video verbreiten willst, geht das mit nativ hochgeladenen Clips auf der FB-Seite einfach besser. Zum einen haben die Leute die Möglichkeit das Video direkt zu bewerten und zu kommentieren, zum anderen lassen sich die Interaktionen in der Statistik besser erfassen.
Auch das Bewerben von Inhalten direkt über Facebook ist damit einfacher. Vor allem die Shares, also das Teilen des Clips, ist für die Reichweite interessant. „Gefällt mir“ und Kommentare rangieren mit größerem Abstand dahinter. Verlinkt man aber einfach nur einen YouTube-Clip, verliert man die Interaktion innerhalb der FB-Community. Die Leute werden nämlich dann entweder zu YouTube wechseln und dort kommentieren oder es ganz bleiben lassen.
Shares und Likes verlaufen im Sande, weil jede neue Verlinkung des YouTube Videos von vorn beginnt. Besser ist es daher, die Videos direkt auf der eigenen FB-Seite hochzuladen und sie damit auch für die User und Fans deiner Seite auffindbar zu halten. Gerade Erklärvideos und anderer Content, der unabhängig von der Tagesaktualität Bestand hat, kommt auf diese Weise immer wieder zur Geltung.
Die richtige Form ist entscheidend
Neben der richtigen Themenauswahl für deine Community sollte die Form des Videos bedacht werden. Die Länge spielt hier eine entscheidende Rolle. Nur wenige Menschen ziehen sich Clips auf Facebook rein, die länger als fünfzehn bis zwanzig Sekunden sind. Das mag zum einen an der verkürzten Aufmerksamkeitsspanne liegen, zum anderen aber vor allem wieder an der Art der mobilen Nutzung.
Man hat oft nicht die Zeit, sich länger in bestimmten Content zu vertiefen. Auch das Abspielen von Sound ist problematisch, denn nicht jeder setzt sich für Facebook extra den Kopfhörer auf – und in der U-Bahn den plärrenden Sound eines Videos des Nachbarn zu ertragen, ist ebenfalls so eine Sache. Deswegen deaktivieren die meisten User die Sounds von Videos als Default bei den App-Einstellungen. Man kann schon froh sein, wenn sie das Autoplay nicht abschalten.
Ist dieses jedoch aktiviert, können Videos die Aufmerksamkeit durchaus auf sich ziehen. Generell gilt natürlich: Kann ich etwas über die Bildersprache kommunizieren, ist das jedem Text oder jeder Musik vorzuziehen. Denn nicht zuletzt hat das den Vorteil, dass es in der Regel international verstanden wird – ganz ohne die Notwendigkeit für Übersetzungen. Hierin liegt ja gerade die Stärke von Video-Content.
Wie lange sollte das Facebook Video sein?
Abgesehen von Filmtrailern oder echtem Content wie Erklärvideos und dergleichen, sollte sich die reine Werbung mit Videos auf eine Cliplänge von wenigen Sekunden begrenzen. Hier ist weniger einfach mehr, denn je kürzer und prägnanter die Message, desto größer die Chance, dass es Likes und Shares gibt. Der Content, der auf längere Nutzung ausgelegt ist und mehrere Minuten läuft, funktioniert natürlich ebenfalls bei der richtigen Zielgruppe.
Dort ist es ab einer gewissen Zeitspanne dann fast egal, wie lang ein Clip ist, denn wenn die Schwelle von fünf Minuten überschritten ist, überwiegt das Interesse der Nutzer in der Regel so stark, dass sie das Video komplett schauen. Das sind dann aber auch keine einfachen Werbeclips mehr. Wie bereits erwähnt, schalten die meisten Menschen den Sound beim Anschauen inzwischen ab. Das ist eine Hürde, die man bei der Videoproduktion beachten muss.
Manche Dinge funktionieren mit einer guten Musik einfach besser (stell Dir mal Star Wars ohne Musik vor). Aber die kann man dem Kunden nun mal nicht aufzwingen. Vorhanden sein sollte sie dennoch – für alle, die den Sound nicht deaktivieren. Viel wichtiger wird das Problem aber natürlich bei gesprochenem Content. Untertitel sind die Lösung. Sie machen das Video nicht nur barrierefrei für Gehörlose, sondern ermöglichen auch einem Soundmuffel in der U-Bahn, den Inhalt des Videos zu erfassen und den Mehrwert zu verstehen. Generell kann man sagen, dass Textelemente, die man früher auf Memes oder in längeren Texten platzierte, mittlerweile in Form von bewegten Videos verwertet werden.
Die auf Instagram und jetzt auch bei Facebook beliebten Stories nutzen das sehr oft und es funktioniert ebenso bei „richtigen“ Werbevideos. Bei Streams gelten übrigens leicht veränderte Regeln, denn die sollten nicht zu kurz sein. Zum einen musst Du der Community Zeit geben, auf einen laufenden Stream aufzuspringen (nicht jeder sitzt den ganzen Tag da und wartet darauf, dass Du einen Stream startest); zum anderen führen zu kurze Livestreams dazu, dass die User den Mehrwert als gering empfinden. Gerade in Sachen Interaktion sollte man sich Zeit nehmen. Fünfzehn bis zwanzig Minuten gelten als allgemeiner Richtwert, wobei das je nach Thematik natürlich auch stark nach oben und unten abweichen kann.
Metadaten sind auch bei Facebook Videos wichtig
Beim Hochladen von Facebook Videos über die FB-Seite sollte man nicht vergessen, auch an die Metadaten zu denken. Tags zum besseren Auffinden spielen zwar bei Facebook keine gewaltige Rolle, aber man sollte sich trotzdem die Mühe machen, schon weil es einfach professioneller ist. Natürlich hilft es auch dabei, die Reichweite außerhalb der eigenen Community zu steigern. Insbesondere im Verbund mit Facebook-Werbeanzeigen, die man aus praktisch jedem Video oder einem anderen Beitrag generieren kann, sollte die Metadaten-Frage sorgfältig berücksichtigt werden.
Je präziser die Zielgruppenausrichtung, desto besser für die spätere Erfolgsanalyse. Mit am wichtigsten dürfte jedoch die Beschreibung des Videos sein. Viele vergessen sie einfach und teilen die Videos ohne jeden Kommentar. Das kann man machen, doch Du solltest immer einen kleinen Teaser verfassen, der das Publikum neugierig macht. Hierbei gilt: In der Kürze liegt die Würze. Für ein 20-Sekunden Video solltest Du keinen Text schreiben, der zwei Minuten Lesezeit erfordert. Eine kurze Zeile mit vielleicht 60-70 Zeichen (nicht Wörtern!) ist völlig ausreichend. Aber sie sollte dann aussagekräftig sein und neugierig machen.
Auch mit einfachen Mitteln lassen sich gute Facebook Videos produzieren
Du bist vielleicht kein großer Videoprofi und verfügst nicht über die Mittel, ein wirklich professionelles Video zu erstellen. Aber selbst hierbei greift Facebook den Seitenbetreibern inzwischen unter die Arme. Beim Erstellen eines Beitrags auf der Facebook-Seite kannst Du bekanntlich Bilder und anderen Content wie Videos hinzufügen. Für die Seitenbetreiber gibt es aber weitere interessante Optionen.
So kannst Du mit der „Slideshow“-Funktion einige Fotos hochladen, die dann in einer Art Diashow (auf Wunsch mit Musikuntermalung aus der kostenlos nutzbaren Facebook-Musikauswahl) abgespielt werden. Facebook generiert die Slideshows als „echte“ Videos, Du kannst sie also entsprechend einsetzen. Dazu ist nur wenig Geschick nötig, man braucht keine Kenntnisse im Videoschnitt oder ähnliches, sondern kann einfach ein paar aussagekräftige Bilder (gerne auch mit Texten versehen) hochladen, aus denen dann ein netter Clip wird.
Gerade für kurze Messages, die nur wenige Sekunden lang sind, bietet die Slideshow von Facebook eine perfekte Möglichkeit, Videos als Content bereitzustellen. Sie wecken die Aufmerksamkeit von Usern, lassen sich beliebig kombinieren und in Sekundenschnelle erstellen. Wer bisher seine Postings mit Fotos untermalte, sollte das mit der Slideshow einfach mal ausprobieren. Es kostet nichts (außer ein paar Minuten Zeit) und ist interessanter als ein öder Text oder ein beliebiges Einzelfoto. Diese kurzen Clips funktionieren übrigens nicht nur bei Facebook gut, sondern auch bei Twitter.
Fazit: Den Facebook Videos gehört die Content-Zukunft
Ob wir das nun gut finden oder nicht, Facebook will mehr Videos in den Timelines haben. Also können wir das genauso gut zu unserem Vorteil nutzen. Ein gutes Storytelling mit interessanten Inhalten ist das A und O. Die Länge sollte dabei aber immer im Auge behalten werden. Denkt daran, dass Sound heute oft abgeschaltet wird und Untertitel bzw. Texte umso wichtiger werden – gerade bei Erklärvideos. Kann man ohne Text über Bilder kommunizieren, ist das jedoch immer am besten – denn es überschreitet auch sämtliche Sprachbarrieren.
Die mobile Nutzung steht bei Facebook inzwischen im Vordergrund und deswegen sollten die Inhalte entsprechend optimiert sein (Stichwort: Vertikale Videos). Wenn Videos auf unterschiedlichen Kanälen (z.B. YouTube) oder sogar für das „echte“ TV produziert werden, sollte man dem User für Facebook etwas Neues bieten: Nutze die Möglichkeiten von Social Media und versuche vielleicht auch mal einen Livestream. Die Reichweite ist mit Videos jedenfalls inzwischen einfacher zu steigern als mit jeder anderen Content-Form. Und darauf müssen wir uns auf jeden Fall einstellen.
Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: sergey causelove- #01: fizkes -#02: Andrey_Popov_
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