K-Lite Codec: 3 Alternativen
K-Lite ist unter den Codecpacks eines der beliebtesten. Hier findet man nicht nur fast jedes benötigte Codec, sondern auch intelligente Installationsroutinen. Aber manchmal ist K-Lite nicht die Universallösung. Wir stellen drei Alternativen vor.
K-Lite gilt als Universallösung in Sachen Codec
Das K-Lite Codec Pack ist seit längerer Zeit der Renner unter den verschiedenen Sammlungen von Audio- und Videocodecs für PCs. Unabhängig vom Betriebssystem kommt man ohne richtige Codecs beim Abspielen von Mediendateien nicht weit. Ob man nun also Windows, Linux oder andere Alternativen verwendet; die richtigen Codecs fehlen manchmal einfach. Das kann daran liegen, dass es aus lizenzrechtlichen Gründen nicht bereits im Auslieferungszustand des jeweiligen Betriebssystems enthalten ist. Manchmal werden (wie im Falle des Windows Media Players) früher enthaltene Codecs nicht mehr mitgeliefert und müssen entsprechend nachinstalliert werden. Prinzipiell ist es relativ einfach, fehlende Codecs im Internet herunterzuladen und zu installieren.
Da Codecs aber häufig relativ stark in die Systemarchitektur eingegraben sind (wie besonders bei Windows üblich), kann ein Update oder auch das komplette Entfernen eines Codecs zum Problem werden. Manche Codecpacks sind speziell auf eine intelligente Installation und Deinstallation ausgelegt, während andere nur eine reine Sammlung mit simplem Installer sind, die völlig ungeniert vorhandene Codecs überschreiben und damit Unordnung in der Registry und anderen Systemteilen anrichten können. K-Lite verfügt über einen recht intelligenten Installer, mit dem man überprüfen kann, ob sich ein bestimmtes Codec bereits auf dem Rechner befindet. Falls ja, zeigt der Installer die Version an oder identifiziert, ob Codecs möglicherweise unsauber installiert (oder deinstalliert) wurden.
Welchen Funktionsumfang man genau bekommt, hängt ebenso wie die Vielfalt der Codec Sammlung bei K-Lite von der verwendeten Version ab. Während die Basisversion nur einige wenige Audiofilter und Videocodecs enthält, sind die Versionen Full und Mega wesentlich umfangreicher ausgestattet. Gerade für User, die gerne selbst Einstellungen an Videocodecs vornehmen, wird K-Lite Mega empfohlen. Außerdem enthält diese Version den zuverlässigen Media Player Classic.
Trotz vieler Vorzüge ist K-Lite nicht immer perfekt
Die Vorzüge von K-Lite liegen auf der Hand, aber manche User können oder wollen K-Lite nicht auf ihrem Rechner installieren und suchen nach Alternativen. Manche benötigen nicht alle Codecs, die bei K-Lite mitgeliefert werden, andere können möglicherweise Probleme mit Installationen händisch beseitigen. Die Gründe, auf K-Lite zu verzichten, können ebenso vielfältig wie zahlreich sein. Sucht der User nach einer guten Alternative, wird die Wahl jedoch eng – jedenfalls dann, wenn es um mehr geht, als nur das eine oder andere Videocodec zu finden.
In Sachen Updatefrequenz und Aktualität ist K-Lite nämlich kaum zu übertreffen. Wie alle Open Source-Projekte wird K-Lite relativ oft aktualisiert. Für Verwender älterer Systeme ist das nicht immer empfehlenswert, denn wer noch mit einem alten Windows Vista unterwegs ist, braucht manchmal eben doch nur einfach einzelne Codecs ohne Schnörkel oder Installationshilfen. Wir stellen Ihnen drei Alternativen für verschiedene Nutzerprofile vor, die eigentlich für die meisten Fälle passen sollten.
- X Codec Pack
- Combined Community Codec Pack (CCCP)
- Filmerit
X Codec Package
Wo K-Lite besonders in der Megaversion so ziemlich jedes aktuelle Codec mitbringt, konzentriert sich der Inhalt des X Codecpacks auf das Wesentliche. Insbesondere Nutzer von schlanken Systemen oder älteren Versionen von Windows benötigen nicht alle neuen Versionen sämtlicher denkbarer Codec-Varianten, sondern nur das Wichtigste, um Filme und Musik wiedergeben zu können. Denn gerade ältere Systeme kranken oft an fehlerhaften oder unnötigen Installationen, die alles ausbremsen oder im schlimmsten Fall zu Fehlfunktionen führen können. Anders als der Inhalt des bekannteren XP CodecPacks enthält X Codec wirklich nur die grundlegenden Videocodecs. Es unterstützt die folgenden Formate:
- XviD
- FFDShow
- AC3 Filter
- VS Filter
- MediaInfo
- Media Player Classic HC
Das X Codec Paket enthält die Video- und Audiocodecs AC3, XviD und DivX, womit die meisten gängigen Videoformate bereits abgedeckt sein sollten. Hinzu kommen nützliche Filter wie DivX AntiFreeze, mit denen defekte Frames in Videoclips nicht mehr so problematisch sind. Außerdem kann man mit dem Tool Video Inspector die technischen Daten einer Videodatei anzeigen lassen. Das ist dann praktisch, wenn man nicht genau weiß, welche Codecs für die Videodateien benötigt werden. Ähnlich wie K-Lite liefert X-Codec übrigens auch den Media Player Classic mit. Komponenten, die der User nicht installieren will, kann er einfach per Checkbox abwählen. Das X-Codec Paket richtet sich an Puristen, die aus unterschiedlichsten Gründen keinen großen, undurchsichtigen Codec-Dschungel auf ihrer Festplatte haben möchten. Es ist allerdings vor allem für solche Nutzer zu empfehlen, die bereits einigermaßen wissen, was sie benötigen bzw. haben möchten. Für exotische Videoformate bietet X-Codec aber nicht immer eine Lösung.
CCCP: Das Combined Community Codec Paket
Wer bei dem Namen und der Optik der Software an die alte Sowjetunion denkt, liegt richtig. Tatsächlich haben sich die Entwickler an der russischen Abkürzung für die ehemalige UdSSR orientiert. Diese Codec-Sammlung hat es durchaus in sich. Ursprünglich als Matroska Package verbreitet, findet man hier eine Vielzahl an Audio- und Videocodecs. Die vergleichsweise selten genutzten .MKV-Dateien, die auf dem Containerformat Matroska basieren, werden sicherlich nur von wenigen Usern abgespielt. Aber wer eine solche Mediendatei wiedergeben möchte, kommt um das CCCP kaum herum.
Ähnlich wie bei AVI handelt es sich bei Matroska um ein sogenanntes Containerformat, es kann also nicht nur Video- sondern auch Audiodateien enthalten. Zudem unterstützt es Zusatzfunktionen wie verschiedene Tonspuren oder Menüs. Aufgrund der geringen Verbreitung von Matroska spielt dies aber nur eine untergeordnete Rolle. Es bleibt eine ansehnliche Sammlung von Codecs, die für die meisten Nutzer ausreichend sein dürfte. Wer zudem auf außergewöhnliche Lösungen steht, die nicht jeder auf dem Rechner hat, ist mit CCCP gut bedient.
Filmerit: Das Werkzeug für reparaturbedürftige Systeme
Leider installieren viele User blind irgendwelche Codec Pakete, bevor sie zu den intelligenten Installern kommen, die das Chaos auf der Platte und im System eigentlich verhindern sollen. Aber natürlich startet nicht jeder Nutzer als Experte für Audio- und Videocodecs, Fehler passieren. Wenn das System einmal chaotisch geworden ist, bleibt häufig nur ein Neuaufsetzen des Betriebssystems mit anschließenden sauberen Codec-Installationen. Da das sehr aufwändig ist, leben die meisten User einfach mit den Problemen, die defekte Codecs beim Abspielen von Video- und Audiodateien verursachen.
Schwieriger wird es schon, wenn man selbst Videos erstellen möchte und immer wieder Fehlermeldungen oder defekte Videodateien erzeugt. Fehlfunktionen zu beseitigen, ist aber gar nicht so einfach – selbst für Experten. Denn sie zu identifizieren und aufzuspüren, ist ohne zusätzliche Software kaum möglich. Für diese Benutzer und solche, die ein entstehendes Chaos im System schon im Ansatz vermeiden möchten, gibt es eine weitere Alternative zu K-Lite in Gestalt von Filmerit. Diese Freeware ist speziell dazu entworfen worden, den Codec Dschungel zu lichten. Probleme mit dem Bild oder dem Ton (z. B. asynchrone Wiedergabe) lassen sich oft damit beheben. Häufig liegt es nämlich gar nicht an einem konkreten Codec, sondern an den diversen DirectShow-Filtern und Komponenten, die bei jeder Installation eines neuen Codec potenziell verändert werden.
Eigentlich eher eine Ergänzung zu K-Lite als eine Alternative
Filmerit bietet dem User die Möglichkeit, sämtliche installierten DirectShow-Komponenten auf ihre Funktionstüchtigkeit hin zu überprüfen. Werden Fehler festgestellt, kann man sogar versuchen, diese aktiv zu beseitigen. Filmerit ist eine sogenannte installationsfreie und portable Anwendung, die sich also auch auf fremden Systemen problemlos zum Überprüfen der DirectShow-Filter einsetzen lässt. Die gesamte Verwaltung und die Reparatur dieser Filter ist das eigentliche Herzstück von Filmerit. Zunächst zeigt das Programm alle installierten DirectShow Filter an und identifiziert nach Möglichkeit vorhandene Probleme. Nun weiß jeder, der in den Tiefen eines Systems zugange ist, dass man mit einer einzigen Einstellung viel verändern (und ggf. auch zerstören) kann.
Hier bietet Filmerit eine sehr sichere Handhabung, denn man kann verschiedene Parameter ändern, z. B. die Prioritäten der Filter verschieben, bestimmte Filter deaktivieren oder diese komplett entfernen. Auch der eigentlich nicht vorgesehene Schreibzugriff kann erzwungen werden – was aber nur von Profis genutzt werden sollte. Die vermutlich wichtigste Funktion liegt jedoch in der Möglichkeit von Filmerit, vor der Durchführung jedes Eingriffs bzw. einer eventuellen Reparatur einen Sicherungspunkt in der Registry anzulegen. Auf diese Weise können alle Änderungen (bei Bedarf auch schrittweise) rückgängig gemacht werden. Natürlich bleibt Filmerit in erster Linie eine Alternative für erfahrene Nutzer, die wissen, wie ein Codec funktioniert und welche Auswirkungen Änderungen bei den Filtern haben können. Wer aber mehr Funktionalität benötigt als die vom K-Lite Installer vorgesehenen Prüfungen auf unsauber installierte oder veraltete Codec Implementierungen, bekommt mit Filmerit ein sehr mächtiges Tool, das zudem als Freeware nicht einmal etwas kostet.
Welches Codec ist überhaupt installiert?
Heutige Betriebssysteme sind so komplex, dass man selbst bei der Installation eigentlich einfacher und kleiner Programme eine Vielzahl von Änderungen am System vornimmt, ohne das mitzubekommen. Das gilt nicht nur für Anfänger, sondern auch für viele Nutzer, die sich seit Jahren mit ihrem PC beschäftigen und sich gut im System auskennen. Gerade bei der Installation einer Universallösung mit großem Codec-Pack kann es vorkommen, dass man sich Probleme einhandelt, die man eigentlich nicht auf dem Schirm hatte.
Die Identifizierung, welches Codec wann installiert wurde und in welcher Version, ist gar nicht so einfach. Ohne Tools lässt sich oft nicht einmal genau herausfinden, welches Codec die fragliche Mediendatei überhaupt zur Wiedergabe benötigt. Der schnelle Griff zum „Breitbandantibiotikum“ Codec-Paket löst zwar häufig oberflächlich diese Probleme, birgt aber echte Zeitbomben in den Tiefen der Registry, die irgendwann zutage treten können. Wer weiß schon, was er vor zwei Jahren einmal installiert hat? Deswegen sind Alternativen zu K-Lite nicht nur als Ersatz für die eigentliche Codecsammlung zu verstehen, sondern durchaus auch als Ergänzung, um Probleme im System aufzuspüren und nach Möglichkeit zu beseitigen. Für Nutzer, die selbst die Produktion von Video- und Audioclips anstreben, sind diese Informationen sogar unverzichtbar, wenn sie die volle Kontrolle über alle Parameter behalten wollen.
Fazit:
Diese drei Beispiele für Alternativen zu K-Lite sprechen sehr unterschiedliche Benutzergruppen an. Das macht aber auch Sinn, denn gerade im Bereich der Codec Implementierung gibt es nun einmal sehr unterschiedliche Erfahrungsgrade bei den Usern. Nicht jeder, der ein Video abspielen oder gelegentlich ein Facebook-Werbevideo erstellen möchte, muss sich mit den Feinheiten der Videocodec-Einstellungen auskennen. Wer das nicht tut und dennoch in den Einstellungsmöglichkeiten herumspielt, richtet oft Schäden an, die sich auf andere Aspekte des Betriebssystems auswirken können. Trotzdem betrifft das längst nicht nur Einsteiger oder Noobs, wie manche Cracks aus der Codec-Szene manchmal behaupten. Auch sehr versierte Nutzer sind bei dem, was man kaum als exakte Wissenschaft bezeichnen kann, überfordert.
Die große Vielfalt an Codec Lösungen und Formaten bringt im Zusammenspiel mit den unterschiedlichsten Computersystemen einfach sehr viele Möglichkeiten für Fehlfunktionen mit. Kaum ein System – egal, ob vom Profi oder Einsteiger betreut – läuft völlig problemlos, wenn es um das Thema Codec geht. Entweder fehlt eines oder es wurde irgendwann fehlerhaft installiert. Bisweilen sorgen auch Updates für die Notwendigkeit, sich mit der Thematik zu beschäftigen.
Wie auch immer die Fähigkeiten und Anforderungen von Nutzer und System aussehen: Mit den vorhandenen Lösungen für Codec-Pakete stehen viele Optionen zur Verfügung, die je nach Nutzererfahrung sorgfältig eingesetzt werden sollten. Weniger eine Alternative zu K-Lite als eine Ergänzung aller Codec Pakete ist Filmerit, mit dem man Probleme aufspüren und eliminieren kann – und das nach Möglichkeit ganz ohne eine Neuinstallation des Betriebssystems.
Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: PHILIPIMAGE -#01: _Chekunov Aleksandr -#02: PHILIPIMAGE
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