MPEG4 umwandeln: 3 einfache Wege

Ob man nun eine MPEG4-Datei erzeugen oder eine vorhandene in ein anderes Format umwandeln möchte, spielt letztlich keine Rolle. Für diese Aufgabe gibt es Converter in vielen Variationen für alle Betriebssysteme. Doch wie geht es am einfachsten?

Wie kommt man einfach zu einer MPEG4 Datei?

Mit den Standards für Videocodecs und Audioformate ist das so eine Sache: Obwohl Organisationen wie IEC und ISO viele Vorgaben machen, werden sie nicht immer beim Coding von Dateien eingehalten. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass ein unerfahrener Nutzer Einstellungen vornimmt, die eine MPEG4 Datei unlesbar für viele Endgeräte macht. Für die meisten Nutzer ist es daher sinnvoll, eine einfache Lösung zu verwenden, die aus einer beliebigen Videodatei ein MPEG 4 File macht oder umgekehrt. Wir stellen ein paar der gängigsten Lösungen für verschiedene Systeme vor.

Ohne externe Lösungen geht es meist nicht

Die Entwickler von Betriebssystemen gehen manchmal seltsame Wege. So kann Windows 10 in der aktuellen Version gar keine DVDs mehr abspielen, sofern man keine spezielle Software installiert. Das liegt daran, dass man bei Microsoft keine Lizenzgebühren für die erforderlichen Codecs mehr zahlen möchte. Da die meisten Mediaplayer, mit denen man DVDs abspielen kann, eine entsprechende Lizenz besitzen und die wenigsten Nutzer in der Vergangenheit mit Windows-Bordmitteln ihre DVDs schauen wollten, kann man das verstehen. Trotzdem bedeutet es zunächst einigen Aufwand, denn man muss irgendeinen brauchbaren Mediaplayer finden und installieren.

Doch gute Mediaplayer können heutzutage mehr. Der sehr beliebte VLC Media Player ist ein Beispiel dafür, wie man ein gutes Produkt schaffen kann, das keine (oder kaum) Wünsche offen lässt. Der Vorteil des VLC ist, dass man keine anderen Lösungen mehr benötigt, die man parallel installieren muss, um Filme umzuwandeln. Dafür sind viele spezialisierte Media Converter nicht nur kostenlos, sondern auch sehr einfach zu bedienen.

Da die meisten der Programme mit offenem Quelltext (also Open Source) verbreitet werden, handelt man sich prinzipiell auch immer die Gefahr eines instabilen oder gar schadhaften Programms ein, weswegen man im Zweifel nur ausgereifte Programme zum Umwandeln von Quicktime und anderen Dateien verwenden sollte. Diese lassen sich in der Regel auch einfacher bedienen.

Eine kurze Übersicht über gute Lösungen zum Konvertieren von MPEG4 und anderen Formaten:

  • Any Video Converter: Universallösung zum Konvertieren von Filmen
  • Free MP4 Video Converter: Speziell für die Umwandlung für mobile Endgeräte geeignet
  • VLC Media Player: Das Mädchen für alles, das auf fast allen Plattformen läuft
Infografik: Vergleich der Videokonversionsgeschwindigkeit bei Video Convertern.
Infografik: Vergleich der Videokonversionsgeschwindigkeit bei Video Convertern.

Any Video Converter

Besonders, wenn man viele unterschiedliche Videodateien auf der Festplatte hat, möchte man nicht immer ein eigenes Spezialprogramm installieren, um eine Umwandlung in MPEG4 bzw. umgekehrt vorzunehmen. Als Freeware-Lösung bietet sich der Any Video Converter an. Er erlaubt unter anderem das Herunterladen von Videos von Portalen wie YouTube. Auch das Grabben von Filmen von einer DVD zum Ansehen auf einem mobilen Endgerät kann damit erledigt werden.

Mit sage und schreibe 30 zur Verfügung stehenden Eingangsformaten dürfte man für so gut wie jedes Videoformat die richtige Lösung finden. Abgespeichert werden können die Filme in den gängigen Dateiformaten von AVI über FLV, MP3, MP4 bis hin zu AAC oder MPEG 2. Dabei arbeitet der Converter sehr schnell und ist leicht zu bedienen – auch für Einsteiger. Sehr schön ist die mehrsprachige Installation, die auch Deutsch enthält. Er läuft unter allen Windows-Versionen seit Vista, beim Installieren aber bitte auf 32- bzw. 64-Bit-Versionen achten.

Free MP4 Video Converter

Wie der Name bereits vermuten lässt, ist auch der Free MP4 Video Converter kostenlos erhältlich. Das Programm installiert sich ebenfalls wahlweise in verschiedenen Sprachen und kann problemlos auf Deutsch eingestellt und genutzt werden. Er läuft unter allen Windows-Versionen von Vista an aufwärts und ist vor allem für das Umwandeln von Handyvideos in andere Formate geeignet. Viele Smartphones zeichnen beispielsweise im 3GP-Format auf, das aber nicht mit jedem anderen Endgerät kompatibel ist. Auch viele Mediaplayer, die nicht Quicktime heißen, steigen bei diesem Format gerne aus.

Möchten Sie auf dem PC ein solches Video abspielen, ist das Konvertieren zu empfehlen. Ausgegeben werden die Videos in den üblichen Standardformaten wie AVI, MP4 oder (nur Audio) in MP3. Obwohl der Free MP4 Video Converter die gestellte Aufgabe, MPEG4 Dateien zu erzeugen, gut umsetzt, ist der Any Video Converter aufgrund der größeren Auswahl an Eingabe- und Ausgabeformaten wesentlich vielseitiger.

Besonders, wenn man viele unterschiedliche Videodateien auf der Festplatte hat, möchte man nicht immer ein eigenes Spezialprogramm installieren, um eine Umwandlung in MPEG4 bzw. umgekehrt vorzunehmen. Als Freeware-Lösung bietet sich der Any Video Converter an. Er erlaubt unter anderem das Herunterladen von Videos von Portalen wie YouTube. (#01)
Besonders, wenn man viele unterschiedliche Videodateien auf der Festplatte hat, möchte man nicht immer ein eigenes Spezialprogramm installieren, um eine Umwandlung in MPEG4 bzw. umgekehrt vorzunehmen. Als Freeware-Lösung bietet sich der Any Video Converter an. Er erlaubt unter anderem das Herunterladen von Videos von Portalen wie YouTube. (#01)

VLC Media Player

Viele Programmierer behaupten, dass ihre Lösungen Allrounder und Universalwaffen sind, um die gestellte Aufgabe zu lösen. Im Falle des VLC Media Players stimmt das. Er läuft auf den meisten gängigen Betriebssystemen inklusive macOS und bietet somit schon von vornherein eine sehr große Bandbreite an verfügbaren Formaten an. Er ist kostenlos und als Open Source Software konzipiert, wird also entsprechend häufig von den Entwicklern upgedatet. Es gibt kaum ein Video- oder Audioformat, das der VLC Media Player nicht einlesen oder ausspielen kann.

Ob MP3, MOV, DVD, DivX oder Streaming-Formate: mit dem VLC können Sie sogar laufende Streams aus dem Internet auf der Festplatte aufzeichnen und später weiterverwenden. Konkret bedeutet das, dass Inhalte von YouTube oder anderen Online-Plattformen in einem beliebigen Videoformat abgespeichert werden können, darunter natürlich auch MPEG4. Auch der VLC Media Player ist in verschiedenen Sprachen (inklusive Deutsch) verfügbar, so dass die Bedienung keine Probleme bereitet. Darüber hinaus gibt es zahllose Tutorials im Netz, die den Umgang mit dem VLC Media Player erklären.

Er kann nämlich weitaus mehr, als lediglich MPEG4 Filme erzeugen. Eine Lautstärkekorrektur oder eine automatische Coversuche gehören ebenso zu den Features wie die Verwendung der Hardwarebeschleunigung des Rechners zum Abspielen von HD-Inhalten, um die Last der CPU zu verringern. Die Bezeichnung Media Player wird diesem Programm also gar nicht gerecht, denn die meisten normalen Mediaplayer können Filmmaterial nicht in andere Formate konvertieren oder die Auflösung anpassen. Vorgefertigte Profile erleichtern die Auswahl, wenn man ein bestimmtes Zielformat (z. B. Optimierung für Smartphone oder Tablet) im Sinn hat. Wie viele andere Converter erlaubt der VLC auch das Auslesen der reinen Tonspur und das Abspeichern im MP3-Format.

Fazit: Viele Wege führen zu MPEG4

Aufgrund seines im Vergleich zu MPEG-2 nur rund halb so großen Speicherbedarfs ist MPEG 4 für viele das absolute Zukunftsformat für hochauflösende Videos. Wer für sein Android oder Apple-Smartphone, den PC oder zum Streamen auf dem großen Fernseher Videos konvertieren möchte, kommt um Converter nicht herum. Die kleine Auswahl unserer Lösungen beweist, dass man dafür kein Geld in die Hand nehmen muss, denn tatsächlich sind die Freeware-Lösungen völlig ausreichend und selbst unter Profis oft die erste Wahl, weil sie einfach gut sind.

Dies gilt insbesondere für den VLC Media Player, der als echter Allrounder gilt. Mit ihm haben Sie nicht nur einen Mediaplayer für alle Systeme und Formate, sondern können beliebige Formate erzeugen und sogar Onlinevideos aus YouTube etc. abspeichern. Noch ein Hinweis: Selbstverständlich dürfen Sie keines der Programme zum Erzeugen illegaler Raubkopien einsetzen. Das Konvertieren einer DVD zum Gebrauch am eigenen Mobilgerät fällt jedoch nicht darunter. Trotzdem gilt insbesondere beim Hochladen von Videos im Netz, dass man Urheberrechte Dritter beachten muss.


Infografik: ©Schwarzer.de
Bildnachweis: ©Shutterstock-Titelbild: _ Chrispictures -#01: PHILIPIMAGE