Pinterest Ads: Erfahrungen einer Kampagne und was wir daraus gelernt haben

Mit Pinterest Ads werden Ihre Produkte und Inhalte viel mehr Nutzern beim Suchen, Stöbern und Entdecken gezeigt. Der Pinterest Ads Manager hilft dabei, Pinterest-Kampagnen zu erstellen. Doch welche Erfahrungen kann man in der täglichen Praxis mit Pinterest Ads Kampagnen sammeln?

Erfahrungen aus einer Pinterest Ads Kampagne mit Video-Clips

Mit der Pinterest Kampagne wurden Klebeprodukte der fischerwerke beworben. Die Kampagne hatte zum Ziel, Nutzer von Pinterest für die Klebeprodukte zu interessieren und in den Obi-Online-Shop zu leiten. Die Kampagne war mit vier Wochen Dauer sehr kurz und diente als Testlauf für die eigentliche Kampagne. Der Testlauf sollte mit begrenztem Budget die Kampagnen-Mechanismen des Konzepts vor dem eigentlichen Lauf der Kampagne prüfen.

Setting der Pinterest Ads Kampagne

Mit Videos macht die Pinterest Kampagne Nutzer auf die Produkte aufmerksam und fordert zum Kauf auf. Der Kauf erfolgt im Online-Shop von Obi.

Parallel zur Pinterest Ads Kampagne wurde eine Google Ads Kampagne durchgeführt. Bei der Google Kampagne wurden die gleichen Videos als YouTube-Clips genutzt und die gleichen Konversionsziele eingestellt. So konnten anschließend beide Kampagnen mit ihren KPI gegenübergestellt werden.

Wie sind die Videos der Pinterest-Kampagne aufgebaut?

Die Kampagne nutzt die Video-Clips, um die Handhabung der beworbenen Produkte in maximal 5 Sekunden zu erklären. Die Videos sind dreistufig aufgebaut.

  • In Stufe 1 zeigen die Videos Problemsituationen, in welchen sich die Nutzer wiederfinden können.
  • Die Videos vermitteln in Stufe 2, wie leicht die Probleme durch die Produktanwendung gelöst werden können.
  • Dann fordern die Videos in Stufe 3 zum Onlinekauf auf.

Verlauf der Buyers Journey in der Ads Kampagne

Die Kampagne zeigt die Videos den Pinterest Nutzern während diese suchen, stöbern und entdecken. Mitten im Feed der Nutzer steuert Pinterest die Ads als Pins aus. In unserem Fall handelt es sich um Video-Pins. Diese haben den großen Vorteil, dass sie in dem Moment anlaufen, indem sie im Feed des Nutzers sichtbar werden. Die Aufmerksamkeit richtet sich schnell auf die Video-Pins.

Klickt der Nutzer auf den Pin, kann er sich beim Betrachten des Videos entscheiden, weiter zum Produkt zu klicken. Der Klick zum Produkt führt in den Online-Shop von Obi. Dort landet der Nutzer auf der Artikelseite des in dem Video-Clip vorgestellten Produkts.

Welche Erfahrungen konnten wir sammeln?

Unsere Erfahrungen mit der Pinterest Ads Kampagne gibt dieses Video wieder. Ein Screencast zeigt der Verlauf der Buyers Journey vom Betreten der Plattform Pinterest bis zum Klick in den Shop.

Vergleich mit der Google Ads Kampagne

Unsere erste Erfahrung war es, dass der CPC – also die Kosten eines Klicks in den Shop – bei den Pinterest Ads auffallend niedrig ausfielen. Mit 10 Cent lag der CPC ungewöhnlich niedrig. Hier stellten wir uns die Frage, ob die gezeigten Problemsituationen in den Videos möglicherweise überdurchschnittlich viele Nutzer angesprochen haben. Das wäre für die hohe Click-Through-Rate/CTR eine gute Erklärung gewesen. Umso interessanter war es dann die KPIs aus der Google Ads Kampagne gegenüber zu stellen, denn dort waren die gleichen Video-Clips im Einsatz. Wir erwarteten hier ähnliche KPI.

Der direkte Vergleich mit der Google Ads Kampagne brachte jedoch sehr durchschnittliche KPI für die Google Ads ans Tageslicht. Der CPC lag hier bei vergleichsweise stolzen 3,23 Euro. Das zeigte, dass die Story in den Videos nicht der alleinige Grund für die Performance-Erfahrung mit Pinterest sein kann.

Wenn wir beim CPM begonnen, also den Kosten für 1.000 Nutzerkontakte mit den Video-Clips, dann liegt Pinterest mit 1,02 Euro bei einem Sechstel von Google (6,03 Euro). Hier zeigt die Pinterest Ads Kampagne bereits wesentlich bessere Leistung als Google/YouTube.

Der Unterschied zwischen Google und Pinterest wächst jedoch nochmals sprunghaft an, wenn wir im Sales Funnel noch einen Schritt weiter gehen. Ganz offenbar sind die Nutzer auf Pinterest wesentlich leichter zum Klick in den Shop zu bewegen, denn der Performance-Unterschied von Pinterest Ads zu Google Ads steigt bis zum CPC auf den Faktor 30 an. Mit 10 Cent vs. 3,23 Euro liefert die Pinterest Ads Kampagne die Nutzer deutlich günstiger ab als Google.

Ist diese Erfahrung auf jede andere Kampagne übertragbar?

Die klare Antwort lautet “Ja und Nein”. Es wird von den Produkten abhängen. Die Nutzer auf Pinterest sind dort für Produkte aus den Bereichen Home & Familie, DIY, Travel, Beauty sehr offen. Produkte aus diesen Bereichen, die äthetisch in Szene gesetzt werden, erreichen die Nutzer ganz sicher. Wenn es um eher technische Produkte und B2B-Themen geht, wird eine Kampagne auf Pinterest nicht in gleicher Weise performen. Unsere Erfahrung ist es, dass die Nutzer auf Pinterest im Inspirations- und Shopping-Modus sind. B2B- und technische Themen sind dort “ausgeblendet”.

Forbes Studie: Pinterest konvertiert besser als Facebook

In einer Benchmark-Studie (Quelle) untersuchte Forbes fünf Millionen Datensätze aus Online-Käufen des anonymisierten Datenpools des Analyseunternehmen Heap.

Infografik: Die Conversionrate der Besucher von verschiedenen Social Media Plattformen in Abhängigkeit von der Warenkorbgröße.
Infografik: Die Conversionrate der Besucher von verschiedenen Social Media Plattformen in Abhängigkeit von der Warenkorbgröße.

Die Infografik zeigt: Bei Warenkorbgrößen unter 200 US-Dollar bietet Pinterest die beste Conversionrate unter den Social Media Plattformen, noch weit vor Facebook. Die Studie zeigt auch: bei großen Warenkorbgrößen über 200 US-Dollar liegen die Besucher von Facebook in der Conversion vorne.

Fazit

Mit einer Pinterest Ads Kampagne kann für einen sehr günstigen CPC Nutzer zum eigenen Online-Shop lotsen. Dafür genügt es allerdings nicht, Ads auf Pinterest zu schalten. Die richtige Ansprache der Nutzer ist wichtig. Je nach Produkt müssen die Sinne oder die Ratio angesprochen werden. Wenn dies allerdings geschieht, dann kann so großer Traffic in den Online-Shop geleitet werden. In weiteren Kampagnen konnten wir mit anderen Produkten weitere Erfahrungen sammeln. Je nach Produkt kann man sogar einen CPC von knapp 6 Cent erzielen.

Ihr Hans-Jürgen Schwarzer