YouTube-Mindestanforderungen: 4.000 Stunden Wiedergabezeit + 1.000 Abonnenten

YouTube macht einen harten Schnitt. Wer mit seinem YouTube-Channel zu wenig Reichweite besitzt, wird in die Holzklasse geschickt. Umgekehrt hat YouTube für aussichtsreiche Kandidaten ein Förderprogramm. Ob man die Einführung der Holzklasse nun als Anreiz empfinden wird oder als Dämpfer, das mag für jeden YouTuber anders sein.

Für uns ist nach noch mehr erkennbar. In diesem Artikel habe ich in 5 kurzen Kapiteln 5 packende Themen angegangen. Da …

  1. … zeige ich auf, was passiert ist
  2. … erklären wir Ihnen, welche Erkenntnisse Sie aus der Aktion ziehen können
  3. … zeigen wir auf, welche Konsequenzen wir in unseren Kampagnen daraus ziehen
  4. … erkläre ich, warum Deutschland gerade erst am Anfang des YouTube-Booms steht
  5. … traue ich mich an eine Frage, die Ihnen auf den Lippen brennen dürfte

Ready? Go Go Go!

I. Was ist passiert?

Das YouTube-Partnerprogramm ist für manchen YouTuber ein sprudelnder Einnahmequell. Für das Gros bleibt zumindest das Gefühl, zu den YouTubern dazuzugehören, auch wenn die monatlichen Erlöse aus dem YPP nur zwei- oder dreistellig sind. Eben dieses Gros der YouTuber hat in den vergangenen Tagen ein Mail von YouTube erhalten. Für jeden Empfänger war die Mail ein Grund zum Wachwerden. Wer die Mail erhielt weiß nun: DU gehörst NICHT dazu.

Die Teilnahme am YouTube-Partnerprogramm ist künftig an Performance-Parameter geknüpft: 4.000h Sendezeit in 12 Monaten und 1.000 Abonnenten. (#1)
Die Teilnahme am YouTube-Partnerprogramm ist künftig an Performance-Parameter geknüpft: 4.000h Sendezeit in 12 Monaten und 1.000 Abonnenten. (#1)

Nachfolgend der Wortlaut der Mail

Wir möchten dich heute über Änderungen am YouTube-Partnerprogramm (YPP) informieren. Unser Ziel ist, dass das YPP von möglichst vielen Kanälen genutzt werden kann. Gleichzeitig müssen wir für mehr Sicherheit sorgen, um den Umsatz der YouTuber auf unserer Plattform zu schützen.
WAS ÄNDERT SICH?
Da dein YouTube-Kanal die neuen Mindestanforderungen von 4.000 Stunden Wiedergabezeit in den vergangenen 12 Monaten und 1.000 Abonnenten nicht erreicht hat, ist er aufgrund der neuen Voraussetzungen leider nicht mehr für die Monetarisierung zugelassen. Daher kündigen wir dir hiermit innerhalb der 30-Tage-Frist zum …, sollten die neuen Mindestanforderungen nicht bis zu diesem Zeitpunkt erfüllt werden. Dein Kanal wird dann den Zugriff auf alle Monetarisierungstools und -funktionen, die mit dem YouTube-Partnerprogramm verbunden sind, verlieren. Solltest du hingegen bis zum 20. Februar 2018 die Mindestanforderungen erreicht haben, ist unsere Kündigung wirkungslos und gilt das YouTube-Partnerprogramm wie bisher weiter.
YouTube legt großen Wert darauf, dass es jedem Nutzer möglich ist, mit einem erfolgreichen Kanal Geld zu verdienen. YouTuber, die die neuen Mindestanforderungen noch nicht erfüllen, können daher weiterhin die Creator Academy, die YouTube-Hilfe und alle Ressourcen der Seite für YouTuber nutzen, um ihre Kanäle erfolgreicher zu gestalten.
Welcome to the club!

So hieß es zumindest damals, als YouTube es noch nötig hatte, viele Menschen rund um den Erdball als Contentproduzenten zu werben. YouTuber sein! Das war und ist der Traum vieler Teenager, Jugendlicher und von manchen Erwachsenen. Die Zeiten haben sich gewandelt. YouTube kann auswählen. Wer die obige Mail erhielt darf sich zunächst mal alle Hoffnungen in den Wind schreiben. Denn wenn sein Kanal die Mindestkriterien irgendwann erfüllt, dann wird YouTube prüfen…

Bitte kein Katzenjammer!

Ich finde es schade, dass den vielen begeisterten Jungfilmern ein Stück Hoffnung genommen wird. Dies ist allerdings nicht der Grund für diesen Artikel. Meine Agentur sieht YouTube nach wie vor als geniales Medium, seine Zielgruppe zu erreichen. Daran ändert sich erst mal nichts.

Als ich von den Mails erfuhr, wurden mir blitzschnell zwei Dinge klar. Zum Einen ist man sich bei YouTube der erreichten Marktstellung absolut sicher. Anders ist der für Millionen Menschen sehr frustige Schritt von YouTube nicht erklärbar. Zum Anderen ist die Mail ein einfacher Weg, die Maßstäbe von YouTube klar zu erkennen.

II. Erkenntnis: 4.000h + 1.000 Abonnenten sind das Maß der Dinge

Jetzt werden Sie sich sicher fragen „Was liest denn der jetzt aus diesem Kaffeesatz?“. Nun, für mich ist natürlich in jeder YouTube-Kampagne die Frage „Wie bekommt der Kanal meiner Kunden mehr Traffic, mehr Views, mehr Abos, mehr Conversions?“. Ein Faktor, der dazu beiträgt, ist das Maß an Wertschätzung, welches YouTube einem Channel entgegen bringt. Je mehr Wertschätzung, umso weiter vorne werden die Video-Clips des Channels in der YouTube Search offeriert. Und auch in den Empfehlungslisten für weitere interessante Videos (die Spalte rechts vom Video in der Desktop-Ansicht) werden die Videos eines wertgeschätzten Kanals öfter und weiter oben angeboten.

Das ist nicht neu? Nein, ist es nicht. Neu ist jedoch, dass wir jetzt den Level kennen, ab dem ein YouTube-Channel als ernsthaft wahrgenommen wird: ab 4.000 Stunden Wiedergabezeit pro Jahr und ab bitteschön 1.000 Abonnenten.

Die Zulassung zum YouTube-Partner-Programm ist künftig an eine Mindestsendezeit von 4000h in zwölf Monaten und an einen Bestand von 1.000 Abonnenten geknüpft. (#2)
Die Zulassung zum YouTube-Partner-Programm ist künftig an eine Mindestsendezeit von 4000h in zwölf Monaten und an einen Bestand von 1.000 Abonnenten geknüpft. (#2)

YouTube-Optimierung-Kickstarter: sofort mehr Wiedergabezeit und Abonnenten gewinnen sind vom Start weg erste Pflicht

Für uns YouTube-Optimierer gibt es nun eine gewichtige Aufgabe mehr. Vom Start eines Channels weg müssen die Videoclips auf maximale Zuschauerbindung getrimmt werden. Warum? Nun, wer die Hürde mit den 4.000 Stunden im Jahr nehmen will, der sollte mit dem betrachteten Video möglichst viel Wiedergabezeit einsammeln. Da kommt es bei jedem Clip auch auf zehn Sekunden mehr oder weniger an. Dazu gleich nochmal mehr.

Wieviele Views sind denn 4.000h Wiedergabezeit?

Rechnet man die 4.000h mal um, dann kommt man bei 2 Minuten mittlerer Wiedergabedauer auf etwa 120.000 abgerufene Videos pro Jahr. Geht man davon aus, dass die 1.000 gewünschten Abonnenten in eben diesem Jahr gewonnen werden, dann bedeutet dies, dass alle 120 angeschaute Videos ein Abonnement folgen muss…
120 Views pro gewonnenem Abonnent ist tough, sehr tough! Das ist eine Abonnentenquote von sehr erfolgreichen Kanälen. 120 Views pro Abonnent erfordert ein Mitreißen der Audience und ist für die meisten Channels eher als die Ausnahme anzusehen.

Was ist normal? Wieviele Views pro gewonnenem Abonnent hat man so?

Ein „gewöhnlicher“ Kanal wird etwa 400 bis 600 abgerufene Videos benötigen, bis ein Abonnement eintrudelt. Ein „guter“ Kanal dürfte bei 250 bis 350 Videoabrufen pro Abonnement liegen. Alles, was unter „200“ liegt ist Championsleague. Selbst wir kriegen „unter 200“ nicht immer hin. Aber manchmal… 🙂
Sicher ist, dass auch der Views-pro-Abonnement-Quotient eine von YouTube beachtete Kennzahl ist. „Involvement“ ist da das passende Buzzword, wer es nicht auf Deutsch hören möchte. Klar werden auch Likes und Comment-Quote bewertet. Aber Google hat die Messlatte an Wiedergabezeit und Abos festgemacht.
Produziert man Videocontent, der bestens in der Zielgruppe ankommt, erhält man eine längere Wiedergabezeit pro Clip und einen besseren Views-pro-Abonnement-Quotienten. Dies wird dann eine Hilfe sein, die 1.000-Abo-Hürde schneller zu nehmen.

III. Konsequenzen: Der schwarze Gürtel

Das künftige Ziel eines neuen Kanals muss das Überschreiten der 4.000h-Hürde sein. Die 1.000 Abos wird man mit steigenden Views dann ganz nebenbei bekommen, kosten nur ein wenig Zeit und Geduld.

Infografik: Die Wiedergabezeit und deren Steigerung des YouTube-Channels wird künftig das primäre Ziel aller Optimierungsarbeiten sein müssen.
Infografik: Die Wiedergabezeit und deren Steigerung des YouTube-Channels wird künftig das primäre Ziel aller Optimierungsarbeiten sein müssen.

Der Weg zum Ziel

Ich gehe davon aus, dass es bei YouTube sowohl oberhalb der 4.000h/1.000Abo-Messlatte als auch unterhalb weitere Stufen geben wird. Die Messlatten unter- und oberhalb der jetzt bekannten Grenze tragen natürlich auch zum Erfolg des Kanals und seiner Videos bei – wenn man sie erfolgreich toppt. Dabei hilft vor allem die Videoqualität beim Vorankommen. Die Qualität eines YouTube-Videos lässt sich leicht prüfen. Diese Messwerte (pardon: KPI) legen beredtes Urteil von der Qualität eines YouTube-Clips ab.

  1. Der Zuschauerbindung (Wieviel Prozent des Videos werden im Schnitt betrachtet)
  2. Erhält das Video Kommentare?
  3. Erhält das Video Likes?
  4. Erhält es deutlich mehr Likes als Dislikes?
  5. Wird das Video in vielen Playlisten anderer Nutzer eingetragen?
Die Zuschauerbindung ist künftig einer der wichtigsten KPI eines YouTube-Video-Clips. Warum? Weil eine hohe Zuschauerbindung nicht nur für ein Mehr an Wiedergabezeit sorgt, sondern auch den Quality-Index des YouTube-Clips steigert und der Clip damit in der YouTube-Suche weiter vorne angeboten wird. (#3)
Die Zuschauerbindung ist künftig einer der wichtigsten KPI eines YouTube-Video-Clips. Warum? Weil eine hohe Zuschauerbindung nicht nur für ein Mehr an Wiedergabezeit sorgt, sondern auch den Quality-Index des YouTube-Clips steigert und der Clip damit in der YouTube-Suche weiter vorne angeboten wird. (#3)

Warum sind diese KPI so relevant?

Wer sich in die Rolle von YouTube versetzt, dem ist schnell klar, warum man mit diesen KPI bei YouTube punktet. YouTube will seinen Nutzern stets Videos präsentieren, welche schnell die Gunst des Publikums für sich gewinnen können. So bleibt YouTube für seine Nutzer attraktiv. Klar, dass Video-Clips mit hoher Zuschauerbindung, vielen Kommentaren und Likes, wenigen Dislikes und solche, die in vielen Playlisten stehen, nach Vorne gebracht werden, oder?

Oh Gott! Wie soll ich das bei meinem Thema nur hinbekommen?

Darf ich Sie ein wenig beruhigen? Auch wenn YouTube bereits eine starke Marktstellung erreicht hat und die großen YouTuber vor Armeen mit Abonnenten und Videoviews nur so strotzen: Webvideo steht noch am Anfang. Noch ist keine Zeit verloren, insbesondere im B2B-Bereich, aber auch für viele Consumerthemen.

Jetzt ist die richtige Zeit zum Einstieg bei YouTube! Aber: Warum nur?

Zur Zeit ist meist noch kein starker Wettbewerber auf YouTube unterwegs. Da kann man oftmals leicht eine starke Position aufbauen, die von den Nachzüglern nur schwer zurückerobert werden können. Hier gilt auch wieder: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

IV. Warum ist Deutschland in Bezug auf YouTube noch immer Entwicklungsland?

Das werde ich immer wieder gefragt. Die Frage ist aber auch verständlich. Es gibt bereits eine sehr große Zahl an deutschsprachigen YouTube-Channeln und große YouTuber kommen aus Deutschland. Wo soll da Entwicklungsland sein?
Wenn ich die Channeln von großen Unternehmen betrachte, dann fällt mir sehr oft auf, dass die Channel zwar existieren, aber …

  1. Keine wirklich guten Themen als Inhalte für die (angenommene) Zielgruppe aufweisen.
  2. Wenig gute KPIs besitzen.
  3. Schon länger brach liegen.
  4. Die Basics (Zum Beispiel die Ausstattung des Channels) nicht beherrschen.
  5. Vor allem Imagetrailer anstelle funktionierender YouTube-Formate ausspielen.

Viele Betreiber von YouTube-Channeln messen dem Medium offenbar wenig bis gar keine Bedeutung bei – oder sind von den ersten Gehversuchen so gefrustet, dass sie es lieber sein lassen, als schlechtem Geld gutes hinterher zu schicken. Eventuell hat man auch eine klassische Film-/Werbeagentur die Clips drehen lassen.
Oft liegt es auch am nötigen Fachwissen rund um YouTube, so dass geniale Themen, welche die Nutzer begeistern könnten, ungenutzt hinter verschlossenen Toren im Verborgenen schlummern. Zu den YouTube-Dornröschen zählen auch große Namen der Wirtschaft.

Das ist die Chance für smarte und aktive Unternehmer: Deutschland ist in Bezug auf YouTube immer noch Entwicklungsland. Auf YouTube herrscht viel weniger Wettbewerb um die Aufmerksamkeit vieler Zielgruppen als auf anderen Plattformen - vor allem im Vergleich zur Google Search. (#4)
Das ist die Chance für smarte und aktive Unternehmer: Deutschland ist in Bezug auf YouTube immer noch Entwicklungsland. Auf YouTube herrscht viel weniger Wettbewerb um die Aufmerksamkeit vieler Zielgruppen als auf anderen Plattformen – vor allem im Vergleich zur Google Search. (#4)

V. Die Frage aller Fragen: Welche Chancen habe ich bei YouTube mit meinen Themen?

Wenn Sie das wissen möchten, warum rufen Sie uns nicht einfach mal an?

Über 06131 / 30292-32 erreichen Sie unseren Video-Experten Erik Pfeiffer, der Ihre Frage gerne beantwortet. Exzellente Ideen für Ihr Vorhaben dürfen Sie bei uns immer erwarten.

Werden Sie jetzt anrufen?


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